Fotos aus dem "Paradies" im Museum Es Baluard
Alberto García-Alix ist eine Legende in der spanischen Fotografenszene. Ab heute zeigt das Museum Es Baluard in Palma eine Werkschau mit 56 Schwarzweiß-Aufnahmen des Künstlers.
PALMA DE MALLORCA/SPANIEN (10.09.2010): Alberto García-Alix gehört zu den Großen der spanischen Fotografie. Der 1956 in León geborene Künstler prägt seit mehr als 30 Jahren die Fotografenszene und heimste etliche Preise ein wie den spanischen Nationalpreis für Fotografie 1999. Ab heute zeigt das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Es Baluard in Palma 56 Aufnahmen, die García-Alix auf Mallorca, Ibiza und Formentera geschossen hat.
Die Schau trägt den Titel „Lo más cerca que estuve del paraíso“, übersetzt etwa „Am nächsten am Paradies dran“. Wie bei dem 54-Jährigen üblich, sind die Bilder in Schwarzweiß gehalten. Sie stammen aus den Jahren 1994 bis 2010. Dazu muss man wissen, dass García-Alix in den vergangenen 20 Jahren fast jedes Jahr den Sommer auf Formentera verbracht hat, so dass die meisten Aufnahmen auch von der kleinen Pityusen-Insel stammen. „Ich habe lange Probleme mit Drogen gehabt, und die Aufenthalte auf der Insel waren für mich wie eine Heilung“, sagte der Künstler bei der Präsentation der Ausstellung.
In dieser sind vor allem Fotos von Menschen zu sehen: Freunde, Geliebte, Unbekannte, Kinder, die er zufällig vor die Linse bekommen hat. Zusammen mit den Fotos zeigt Es Baluard eine von Musik untermalte Diashow mit rund 200 Schauplätzen der Insel. Laut García-Alix sind es emotionale Momente, die er mit seiner Kamera eingefangen hat.
Seine Fotografie beschreibt er als einen Spiegel einer Welt, die zum Verschwinden verurteilt ist. García-Alix hat 1976 in Madrid mit dem Fotografieren begonnen. „Ich wollte nie Fotograf werden“, sagt er im Rückblick.. Sein Vater wünschte sich, dass er Jura studiert, aber Alberto García Alix sträubte sich, zog mit zwanzig Jahren zu Hause aus. Im Spanien dieser Zeit war das eine kleine Revolution gegen das Patriarchat.
Seinen künstlerischen Ausdruck fand er in der Schwarzweiß-Fotografie. Viele dieser Aufnahmen sind in dem Begleitbuch zur Ausstellung versammelt. An den Tagen 13, 14. und 15. September wird der Fotograf auch selbst einen Workshop leiten, am 15. wird er außerdem einen Vortrag über seinen künstlerischen Werdegang halten. Die Ausstellung ist noch bis zum 9. Januar 2011 zu sehen.
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