Mallorca muss den Gürtel enger schnallen
Der drastische Sparkurs der spanischen Regierung wird sich auch auf Mallorca und die Balearen auswirken. Schon laufen die Vorbereitungen, um ein Paket der Grausamkeiten zu schnüren.
PALMA DE MALLORCA/SPANIEN (13.05.2010): Mallorca und die Balearen müssen in Zukunft den Gürtel enger schnallen. Dies ist eine der Folgen des Sparpakets, das der spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero gestern angekündigt hat.Insgesamt werden knapp 250.000 Menschen auf den Inseln betroffen sein. Sie müssen Lohnkürzungen hinnehmen, Abstriche bei den Renen, und auch Familien erhalten weniger Unterstützung.
Bis 2011 wollen die Spanier insgesamt 15 Milliarden Euro sparen, um der Schuldenkrise zu entkommen. In anderen Worten: Um nicht zu einem zweiten Griechenland zu werden, setzt Spanien in vielen Bereichen den Rotstift an. So werden Investitionen um insgesamt mehr als sechs Milliarden Euro gekürzt, im öffentlichen Dienst fallen 13.000 Stellen weg und werden Löhne gekürzt, die Renten werden, bis auf die Mindestrente, im kommenden Jahr auf dem jetzigen Niveau eingefroren. Sogar die Baby-Prämie von 2500 Euro, die für jedes in Spanien geborene Kind bisher gezahlt wurde, fällt ab dem kommenden Jahr weg.
Auch Mallorca und die Balearen bekommen den neuen Sparkurs zu spüren. Vor allem weil auch die einzelnen spanischen Regionen und die Städte und Gemeinden rund 1,2 Milliarden Euro einsparen sollen. Die Balearenregierung will zum Beispiel bereits dieses Jahr die Gehälter von über 55.000 öffentlichen Bediensteten kürzen und dann 2011 auf dem Niveau einfrieren.
Auch in der Stadtverwaltung von Palma und anderen Orten der Insel macht man sich bereits Gedanken, wie die Ausgaben der öffentlichen Hand reduziert werden können. Allerdings hat der stellvertretende Bürgermeister von Palma angekündigt, dass man erst noch die Details des Sparpakets kennen muss, bevor man zur Tat schreitet.
Vorstellbar ist aber, dass es zu weiteren Sparmaßnahmen der Städte und Gemeinden kommt, dass Stellen in den Verwaltungen nicht mehr besetzt werden oder dass es zu Einsparungen in Bereichen wie Bildung und Soziales kommt und ähnliche Grausamkeiten.
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