Mallorca: Deutsche verbrannte in Sóller

SÓLLER/SPANIEN (14.05.2010):  Ein Nachbar der Frau machte am Samstagabend gegen 18 Uhr die grausige Entdeckung. Weil er die Frau seit längerem nicht mehr gesehen hatte, schaute er durch ein Fenster und sah die Leiche der 60-jährigen Deutschen im Wohnzimmer liegen.

Er rief die Polizei, die sich gewaltsam Zutritt zu der Wohnung verschaffte. Dort bot sich den Polizisten ein entsetzlicher Anblick. Zwischen Mülltüten und anderem Unrat lag die völlig verkohlte und schon fast verweste Tote.

Nach ersten Ermittlungen hatte ein Kohlebecken im Wohnzimmer einen Schwelbrand ausgelöst. Das Feuer brannte nur sehr langsam, so dass die Nachbarn den Brand nicht bemerkten.

Die Leiche wurde zu einer Autopsie in die Gerichtsmedizin gebracht. Nach ersten Erkenntnissen starb die Deutsche durch einen Unfall, ein Verbrechen wurde ausgeschlossen. Der Todezeitpunk liegt schon zwei Monate zurück.

Wahrscheinlich war die Frau durch eine Rauchvergiftung bewusstlos geworden und dann verbrannt. Durch offenes Feuer in geschlossenen Räumen kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen. Die meisten Opfer sterben an einer Kohlenmonoxidvergiftung. Wird das geruchlose Gas eingeamtmet, führt es innerhalb von wenigen Minuten zum Tod.

Warum ihr Tod allerdings so lange nicht entdeckt wurde, dass beschäftigte am Wochenende die Menschen in Sóller. Nachbarn sagten, dass sie geglaubt hätten, die Frau sei in ihre Heimat zurückgekehrt. Die Deutsche habe auch sehr zurückgezogen gelebt und habe auf Mallorca nur wenige Freunde gehabt. Sie soll unter dem Messi-Syndrom gelitten haben.

Die Frau hat zwei erwachsene Söhne in Deutschland, die bereits informiert wurden.