Eyjafjallajökull - Der Vulkanausbruch hat stark nachgelassen

PALMA DE MALLORCA/SPANIEN (22.05.2010): Aufatmen bei Touristen und Hoteliers auf Mallorca. Der Vulkan unter dem Eyjafjallajökull-Geltscher ist nicht mehr so aktiv, wie noch in den letzten Wochen. Seit dem 13. Mai hat die Eruption stark nachgelassen, meldete gestern das Isländische Meteorologische Institut in seinem täglichen Statusbericht vom Vulkan.

Zum Vergleich: Noch vor einer Woche war die Rauchsäule über dem Krater bis zu 9 Kilometer hoch. Gestern waren es nur noch 3,5 Kilometer. Auch die Zusammensetztung der Wolke hat sich verändert, es kommt jetzt weniger Asche und mehr Wasserdampf aus dem Krater.

Ein Grund zu vorsichtigem Optimismus für die Tourisumsindurstrie auf den Balearen. Sollte der Eyjafjallajökull jetzt tatsächlich zur Ruhe kommen, wäre die Saison gerettet. Aber endgültige Entwarnung kann noch niemand geben. Der Vulkan ist bekannt dafür, dass sich seine Ausbrüche über Jahre hinweg immer mal wieder beruhigen, um dann wieder stärker zu werden. Der letzte Ausbruch dauerte von Dezember 1821 bis Januar 1823. Dabei kam es auch immer wieder zu Ruhepausen.

Für die Hoteliers auf den Inseln wäre es schon eine große Entlastung, wenn wenigstens die Sommermonate von weiteren Luftraumsperrungen verschont blieben. Von allen Urlaubszielen in Spanien haben die Baelaren am stärksten mit den Folgen der Aschewolke zu kämpfen. Im April kamen 20,7 Prozent weniger Touristen auf die Inseln. In Gesamt-Spanien gab es nur einen Rückgang von 13,9 Prozent. Nach dem Krisenjahr 2009 ein weiterer herber Rückschlag für den Hauptwirtschaftsmotor der Inseln. Der bisherige Verlust wird auf über 60 Millionen Euro beziffert

Und bisher kann noch niemand sagen, inwieweit sich die Verunsicherung durch die Flugverbote, die sich bei vielen Reisenden breitgemacht hat, auch auf die Buchungen in den Sommermonaten auswirkt.

Ein isländisches Sprichwort lautet: "Der König will segeln, doch der Wind gibt ihm die Erlaubnis". Auf Mallorca und die Balearen übertragen, bleibt nur zu hoffen, dass Wind und Vulkan gnädig sind und sich die Aschewolken noch möglichst lange von Europa fernhalten, damit der Sommerurlaub 2010 nicht zum Glücksspiel wird.