Hochzeitsflüge sollen teuer zu stehen kommen
Nach disziplinarischen und juristischen Maßnahmen gegen die "Hochzeitsflieger" von Mallorca sollen die verantwortlichen Soldaten nun auch zur Kasse gebeten werden. Gegen 15 Militärs wird inzwischen ermittelt
PALMA DE MALLORCA/FORMENTERA/SPANIEN (31.05.2010): Die Hochzeit eines Leutnants der spanischen Armee auf Formentera könnte nun eine teure Angelegenheit werden. Wie berichtet, waren Hochzeitsgäste per Helikopter und Transportflugzeug der auf Mallorca stationierten Seerettungskräfte auf die kleine Baleareninsel gebracht worden. Dort heiratete ein junger Helikopterpilot, dessen Vater ein hochraniger Offizier und Pilot des Geschwaders 801 sein soll.
Nun fordert der Inselrat von Formentera, dass die Verantwortlichen die Kosten für die „Operation“ aus eigener Tasche bezahlen. Nach Schätzung von Fachleuten hat der Missbrauch von Militäreigentum mindestens 23.000 Euro gekostet. Dieses Geld sollen die Verantwortlichen nun an den Staat zurückbezahlen. Dies gebiete sich vor allem angesichts der derzeitigen Wirtschaftskrise in Spanien.
Inzwischen ist auch ein Untersuchungsrichter am Standort des Geschwaders 801 der Seerettungskräfte auf Mallorca eingetroffen, um die näheren Begleitumstände zu untersuchen. Von der Basis der Einheit am Flughafen Son Sant Juan aus wurden vor einer Woche die Flüge auf die Nachbarinsel abgewickelt. Der Befehlshaber der Einheit, ein Oberst, ist bereits vorübergehend unter Arrest gestellt und von seinem Posten suspendiert worden. Die Luftwaffe ermittelt inzwischen gegen insgesamt 15 Militärs.
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