Greifvogel-Tragödie auf Mallorca
Umweltschützer haben in einem Nest bei Santa Eugenia vier tote Milane entdeckt. Die geschützten und gefährdeten Greifvögel wurden offenbar vergiftet.
SANTA EUGENIA/SPANIEN (02.06.2010): Es ist ein kleines Drama, das sich dieser Tage bei Santa Eugenia im Inselinnern abgespielt hat. In einem Nest hat die Umweltorganisation GOB die Kadaver von vier Milanen entdeckt. Es handelt sich um ein Weibchen und drei Jungen. Offensichtlich sind die Greifvögel vergiftet worden, vermutet die GOB.
Was aus dem Männchen der toten Milan-Familie geworden ist, konnten die Umweltschützer nicht sagen. Man habe ihn bislang in der Gegen nicht lokalisieren können. Entdeckt wurde die Tragödie, als Aktivisten der Organisation dabei waren, Jungtiere zu beringen. Eine Aktion, die man jedes Jahr durchführt. Außerdem bringen die Umweltschützer bei dieser Gelegenheit Minisender an manchen Jungtieren an, um deren Bewegungen zu verfolgen. Daher konnte der GOB auch genau angeben, um was für Tiere es sich in dem Nest bei Santa Eugenia handelt. Das Weibchen etwa wurde 2006 geboren und vom GOB seither überwacht.
Es sei bereits das zweite Mal diesen Frühling, dass es so einen Vorfall gegeben habe. Im ersten Fall habe man am 27. April einen toten Milan in einem Nest von Santa María gefunden. Der Verlust von Tieren habe gravierende Folgen für die gesamte Population und gefährde die Bemühungen, die Zahl der Tiere wieder zu erhöhen. Milane gehören auf den Balearen zu den Spezies, die in der Kategorie „besonders gefährdet“ rangieren.
Nun werden die toten Tiere auf Veranlassung des Umweltministeriums von einem Labor untersucht. Immer wieder werden auf den Inseln illegal vergiftete Köder ausgelegt. Es ist inzwischen die häufigste Todesursache für Greifvögel.
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