Balearenhäfen am stärksten vom Streik betroffen
Rücktrittsforderungen in Richtung des spanischen Ministerpräsidenten, die Häfen als Streikzentrum, kaum Auswirkungen an den Flughäfen: Das sind Impressionen vom gestrigen Ausstand im öffentlichen Dienst auf den Balearen.
PALMA DE MALLORCA/SPANIEN (09.06.2010): Heftiger Gegenwind für Spaniens Ministerpräsidenten José Luis Zapatero. Über 5000 Angestellte des öffentlichen Dienstes haben gestern bei einer Kundgebung in Palma gegen die Sparpläne des Regierungschefs protestiert. Die Demonstranten forderten gleichzeitig den Rücktritt Zapateros und riefen zu einem Generalstreik auf.
Mit Slogans wie „Die Sklaverei wurde abgeschafft“, „Regieren bedeutet nicht improvisieren“ oder „Zapatero tritt zurück“ zog die Menge von der Plaza de España zur Plaza de la Reina, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Die Protestaktion, die von Trillerpfeifen, Trommeln und Hupen begleitet war, begann um 19.15 und ende um 20.30 Uhr. Aufgerufen hatten die beiden größten spanischen Gewerkschaften UGT und CCOO, es nahmen aber auch andere Arbeitnehmervertretungen wie CSIF oder STEI teil. Vorfälle gab es dabei keine.
Unterdessen veröffentlichen Balearenregierung und Gewerkschaften stark unterschiedliche Angaben über die Zahl der Staatsbediensteten, die heute auf den Insel die Arbeit niederlegt haben. Während die Regierung von eine Beteiligung von 8,9 Prozent der Beschäftigten spricht, nennen die Gewerkschaften eine Streikquote von 70 Prozent.
Am stärksten vom Ausstand betroffen waren offenbar die Häfen mit einer Streikquote von 26 Prozent. Streikschwerpunkt war Alcudia, wo über 66 Prozent der Angestellten dem Aufruf der Gewerkschaften folgen. Auf den weiteren Plätzen folgten Ibiza mit über 56 Prozent Streikenden, Mahon auf Menorca mit 25 Prozent und Palma mit knapp 19 Prozent Arbeitsniederlegungen.
Auch in Schulen, Finanzämter und Justizbehörden legten rund 15 Prozent der Beschäftigten die Arbeit nieder. Die Postbediensteten streikten zu knapp 11 Prozent. Am wenigsten betroffen war der Gesundheitsdienst, wo nur knapp über zwei Prozent nicht zur Arbeit gingen. Auch an den Flughäfen der Balearen war kaum etwas vom Streik zu merken. Was die Regierungsbehörden betraf: Im Rathaus von Palma streikten etwa zehn Prozent der Angestellten, beim Inselrat von Mallorca waren es knapp 8 Prozent.
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