Segler sollen fürs Anlegen vor Cabrera bezahlen

PALMA DE MALLORCA/SPANIEN (16.07.2010): Es ist derzeit einer der Aufreger unter Seglern, die in den Gewässern rund um Mallorca und den Balearen herum schippern und wird auch in Fachzeitschriften und Seglerclubs diskutiert: Das Anlegen im Naturhafen der Insel Cabrera soll kostenpflichtig werden. So sieht es ein Plan der Balearenregierung vor.

Der Direktor des Nationalparks von Cabrera, José Romero präzisierte, dass ab dem Herbst ein nicht unerheblicher Betrag von den Seglern verlangt werde, die vor Cabrera ankern. Bislang war dies kostenlos. Als Begründung führte er an, dass die Gebühr auch dazu diene, Installationen zum Ankern wie Bojen zu finanzieren.

Die Antwort der Segler, die im Verband der Freizeitsegler (ANAVRE) organisiert sind, ließ nicht lange auf sich warten. Dessen Präsident, der Mallorquiner Jaime Darder, kündigte an, dass sich die über 1000 Segler, die im Verband organisiert sind, der Maßnahme energisch widersetzen.

Er erinnerte zugleich daran, dass die Bojen immer gratis waren, als sie von der Zentralregierung unterhalten wurden. Dazu komme, dass Cabrera zu den beliebtesten Segelzielen der Balearen gehöre. Kein anderer Nationalpark Spaniens erhebe Gebühren dieser Art.

Im Gegensatz zu den Freizeitseglern findet die Vereinigung der spanischen Schiffsverleiher (FENAN) an dem Gebührenplan nichts Verwerfliches. Ein Kostenbeitrag könne dazu dienen, das Anlegesystem zu verbessern und die Zahl der Bojen zu erhöhen. Allerdings dürfe die Gebühr auch nicht zu hoch ausfallen, um Schiffstouristen nicht abzuschrecken.

Der Nationalpark von Cabrera wurde 1991 gegründet und steht seit vorigem Jahr unter der Verwaltung der Autonomen Region der Balearen. Die Federführung obliegt dem Umweltministerium. Für den Unterhalt der Bojen wiederum ist das Ministerium für Mobilität und Umwelt zuständig.