Ibatur-Skandal auf Mallorca verschärft sich weiter
Im Korruptionsskandal um die balearische Tourismusagentur Ibatur wurde nun die Untersuchungshaft für den ehemaligen Ibaturleiter Alía angeordnet. Dazu gab es eine weitere Verhaftung.
PALMA DE MALLORCA/SPANIEN (20.07.2010): Der Korruptionsskandal um die balearische Tourismusagentur hat sich gestern weiter verschärft. Der Untersuchungsrichter in Palma ordnete Untersuchungshaft an für den ehemaligen Leiter von Ibatur, Juan Carlos Alía. Und das trotz einer Kaution in Höhe von 30.000 Euro, die ihm nach einer ersten Verhaftung und der anschließenden Freilassung im Juni auferlegt worden war.
Dies ist ein Novum in der Geschichte der Korruptionsskandale auf Mallorca, dass ein Verdächtiger hinter schwedische Gardinen wandert, obwohl er eine Kaution hinterlegt hat. Die dramatische Wende wurde nach einer Erklärung des Chefs der Produktionsgesellschaft Espiral eingeläutet.
Diese hatte während der Regierungszeit von Ex-Regierungschef Jaume Matas in der Vergangenheit TV-Spots, Dokumentationen und andere Werbemittel für Ibatur produziert. Alía soll dabei illegal Entgelte in Höhe von rund zehn Prozent bezogen haben.
Im Ibatur-Skandal gab es gestern eine weitere Verhaftung. Polizeibeamte durchsuchten gestern den Sitz der Veranstaltungsagentur Grup Trui im Industrie- und Gewerbegebiet von Marratxi. Dabei wurde auch dessen Besitzer, Miquel Jaume, vorläufig festgenommen. Die Angestellten des Unternehmens mussten während der Razzia das Firmengebäude verlassen.
Die Aktion fand innerhalb der Operation „Laufsteg“ statt, mit der seit dem 29. Juni das Geschäftsgebaren der ehemaligen balearischen Tourismusagentur Ibatur untersucht wird. Hintergrund sind der mutmaßliche Missbrauch öffentlicher Gelder in der Zeit von 2003 bis 2007, als die konservative Volkspartei auf den Balearen an der Macht war.
In der ersten Phase wurden 13 Verdächtige vorübergehend festgenommen, in einer zweiten Welle gab es in der vergangenen Woche zwei weitere Festnahmen von Unternehmern, die in der Vergangenheit mit Ibatur zusammengearbeitet hatten. Außerdem wurden die Geschäftsräume von fünf Unternehmen auf Mallorca und in Madrid durchsucht.
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