Bande benutzte 65-jährige Drogenkuriere

PALMA DE MALLORCA/BARCELONA/SPANIEN (22.07.2010): Die Realität übertrifft bisweilen die Fantasie. Dieser Gedanke drängt sich bei den Praktiken eines Drogennetzes auf, das jetzt von der Polizei aufgedeckt wurde. Um Rauschgift nach Mallorca und Ibiza zu schmuggeln, benutzten zwei Banden 65-jährige Senioren, Frauen und Minderjährige. Diese Praxis flog nun auf, als die Polizei in einer großangelegten Aktion insgesamt 41 Bandenmitglieder verschiedener Nationalitäten festnahm und dabei 20 Kilo Rauschgift konfiszierte.

Die Drogenhändler operierten vornehmlich zwischen Barcelona und Palma. Die Operation begann bereits im Oktober 2009, als die Polizei die Aktivitäten einer kolumbianischen Drogenbande entdeckte, die in Palma und in Barcelona ihr Unwesen trieb.

Spezialität der Bande war es, Autos mit doppeltem Unterboden für den Transport von Kokain nach Mallorca zu benutzen. Die Händler bedienten sich dabei 65-jähriger Senioren, die mit der Autofähre nach Palma fuhren. Mit diesem Trick wollte man Kontrollen vermeiden. Trotzdem wurde ein präpariertes Fahrzeug bei der Ankunft auf Mallorca abgefangen.

In der Folge bereiteten verschiedene Sondereinheiten der Polizei einen großen Schlag vor. Unter dem Decknamen „Furia“ (Wut) begann die Aktion am 2. Juni. Unter anderem wurde eine schwangere Frau auf dem Flughafen von Ibiza festgenommen, die in ihrem Körper 33 Rauschgiftpäckchen mit sich führte.

In der Folge gab es 29 weitere Festnahmen, darunter auch den Strippenzieher des Kokaintransports. Er wurde auf dem Flughafen von Madrid festgenommen. Auch das Labor der Bande in Madrid, in dem die Drogen präpariert wurden, konnte ausgehoben werden. Schließlich nahm die Polizei zwölf weitere Drogenhändler auf den Balearen und in Barcelona fest und beschlagnahmte dabei 17 Kilo Kokain.