Palmas Pferdekutscher wollen nicht umziehen
Es schien eine gute Entscheidung zu sein, der geplante Umzug der Pferdekutschen von der Kathedrale zum Parc de la Mar. Das sehen die Droschkenkutscher aber anders. Sie fürchten am neuen Standort um ihr Geschäft.
PALMA DE MALLORCA/SPANIEN (13.08.2010): Der geplante Umzug der Pferdekutschen vom Standort an der Kathedrale zum Parc de la Mar stößt bei den Droschkenfahrern auf wenig Gegenliebe. Ein Wechsel sei ungerecht, protestieren sie gegen die Initiative der Stadtverwaltung .
Hauptargument gegen den neuen Platz an der Calle Antoni Maura zwischen den Gebäuden Capitanía Marítima und Aduanas: Am Parc de la Mar könne man keine Geschäfte machen. Die Kathedrale La Seu sei hingegen ein Anziehungspunkt für Touristen.
„Wenn man uns von dort entfernt, haben wir nichts mehr zu essen“, kritisiert Droschkenfahrersprecher Miguel Vargas die Entscheidung des Rathauses. „Die Stadtverwaltung hat uns nicht gefragt, ob wir überhaupt einen Wechsel möchten. Bis gestern wussten wir nicht einmal, wo wir hin sollen.“
Gleichzeitig macht er deutlich, dass man nun im Gespräch mit den Verantwortlichen an einer Lösung arbeiten möchte. Diese zu finden, sei aber nicht leicht, zumal die meisten Ansprechpartner im Rathaus derzeit im Urlaub seien, inklusive der Bürgermeisterin. Man habe sogar eine Alternative, die man präsentieren möchte, sagte Vargas, der aber noch keine Details verraten wollte.
Die Droschkenfahrer wehren sich auch gegen den Vorwurf, die Pferde würden den ganzen Tag in der Sonne stehen. Dies sei nur zwei bis drei Stunden pro Tag der Fall, sagte ein Fahrer namens Rafael. Außerdem seien die Pferde daran gewöhnt, auf dem Feld zu arbeiten. Ein Pferd sterbe nicht einfach, weil es in der Sonne stehe. Dies sei eine Verallgemeinerung, die nicht stimme. Ein anderer Fahrer wies darauf hin, dass sogar die Königin den Standort bei La Seu immer wieder nutze.
Im Gegensatz zu den Kutschern begrüßen Tierschützer den geplanten Wechsel. „Wir sind zufrieden, das ist ein Umzug, den wir seit Jahren fordern“, sagt Carmen Rojas von der Gesellschaft zum Schutz der Tiere und Pflanzen auf Mallorca. „Wir sind im 21. Jahrhundert, hier ist das Wohlbefinden der Tiere gesetzlich geregelt.“
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Kommentare
Antonietta Tumminello | Samstag, 14-08-10 15:32
Pferdekutschen gehören nicht mehr zum heutigen Stadtbild. Hitze, Kälte und Straßenlärm ausgesetzt, müssen die Pferde oft bis zu 14 Stunden pro Tag Touristen durch die Stadt karren oder sich die Beine in den Bauch stehen, wenn sie auf Kundschaft warten. Fast bis zur Bewegungslosigkeit mit Gurten eingeschnürt, haben die Tiere selten ausreichend Schatten und oft nicht ausreichendes Trinkwasser.
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