Beim Enten-Werfen in Can Picafort starben Tiere
Beim Enten-Werfen von Can Picafort sind trotz Verbotes wieder lebende Tiere verwendet worden. Dabei starben offenbar einige Tiere. Das sorgt nun für gewaltig Ärger auf Mallorca.
CAN PICAFORT/SPANIEN (18.08.2010): Das berühmte Enten-Werfen von Can Picafort sorgt im Nachhinein für gewaltigen Wirbel. Zwar hat die zuständige Gemeinde Santa Margalida auf Druck von Tierschützern bereits im Jahr 2005 das Werfen von lebendigen Enten verboten, doch auch dieses Jahr haben einige Unverbesserliche versucht, bei dem Fest am Sonntag unter den Augen der Polizei einige Tiere ins Wasser zu werfen. Dabei starben offenbar rund zehn Tiere.
Die Urheber der Tat konnten von den Beamten nicht identifiziert werden, da diese maskiert auftraten. Wie Beobachter notierten, brachten die Täter die Tiere in einem Käfig mit. Um sie vor der Polizei zu verbergen, versteckten sie den Käfig im Wasser. Dabei ertranken offenbar zehn Vögel. Nach unbestätigten Angaben der Polizei wurde hinterher nur eine lebende Ente gesehen. Sie sei von einem Boot aus ins Wasser geworfen worden. Andere Augenzeugen wollen hingegen mehrere lebende Enten gesehen haben.
Der Bürgermeister von Santa Margalida, Martí Torres, und die für Fiestas zuständige Gemeinderätin, Nofre Plomer, wiesen jegliche Schuld an dem Vorfall zurück. Sie hätten nicht gewusst, dass sich so etwas ereignen würde.
Der Jahrzehnte alte Brauch, die „Suelta de patos“ wurde früher immer beim Volksfest „Mare de deu“ in dem Badeort im Nordosten Mallorcas betrieben. Dabei nahmen geschmückte Boote Käfige mit Zuchtenten an Bord. Die fast flugunfähigen Tiere wurden in hohem Bogen über Bord geworfen und anschließend von Schwimmern aus dem Wasser gefischt. Dabei verletzten sich immer wieder Tiere.
Auf Druck der Tierschutzverbände verhängte das balearische Landwirtschaftsministerium dann Jahr für Jahr ein Bußgeld von mehreren tausend Euro. Die Gemeindeverwaltung strich den Programmpunkt aber erst nach der Androhung von strafrechtlichen Konsequenzen. Seither werden überwiegend Plastikenten ins Wasser geworfen. Trotzdem akzeptieren einige Bewohner das Verbot nach wie vor nicht.
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