Balearen wollen Fischereitourismus anbieten
Touristen, die mit mallorquinischen Fischern mit hinaus aufs Meer fahren: Das soll bald möglich werden. Schon jetzt gibt es eine starke Nachfrage, aber vorher muss eine gesetzliche Regelung her.
PALMA DE MALLORCA/SPANIEN (23.08.2010): Die balearischen Fischer wollen in Zukunft neben dem traditionellen Handwerk auch verstärkt auf den Tourismus setzen. Unter dem Titel „turismo marinero“, übersetzt Meerestourismus, nehmen sie auch auch Touristen mit an Bord.
Die Idee stammt aus Galizien, wo sie schon einige Zeit praktiziert wird, und ist nun auch auf den Inseln auf dem Vormarsch. Zu dem Angebot gehört es, an einem Fischzug auf einem Trawler teilzunehmen, eine Fischereibörse zu besuchen, die Arbeit eines Schiffszimmermanns kennenzulernen oder auch Restaurants aufzusuchen, die Meeresprodukte auf der Speisekarte führen.
Für solche Erlebnisse gibt es nach Meinung von Patricia Arbona, Generaldirektoren für Fischerei, eine hohe Nachfrage. Es komme häufig vor, dass Touristen bei den Fischern im Hafen nachfragten, ob es möglich sei, sie zu begleiten. Dies war aber bislang verboten. Dem Fischereitourismus misst sie ein großes Potenzial für die Zukunft bei.
Der Generalsekretär der Vereinigung der balearischen Fischereizünfte, Toni Garau, bestätigt die Nachfrage. Gleichzeitig machte er deutlich, dass die Fischer den Tourismus nicht als Ersatz für die Fischerei betrachteten, sondern als ergänzendes Angebot. Bevor das Angebot umgesetzt wird, muss aber zunächst das Fischereigesetz geändert werden. Laut Patricia Arbona ist das einzige Hindernis, dass bislang keine gesetzliche Regelung existiert.
Vor allem müssten Sicherheitsfragen wie das Bereitsstellen von Rettungsringen geklärt werden. Schiffe, die künftig Touristen mit aufs Meer hinaus mitnehmen, müssten bestimmt Auflagen erfüllen wie etwa die Platzfrage an Bord. Einen ersten Entwurf verabschiedete vergangenen Freitag der spanische Ministerrat.
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