Mallorquiner wehren sich gegen Windenergie

PALMA DE MALLORCA/SPANIEN (24.08.2010): Mallorca will in Zukunft vermehrt auf Windenergie setzen, allerdings gibt es dagegen auch massiven Widerstand. Die Bürgermeister von Manacor und San Llorenc, Antoni Pastor y Mateu Puigròs, kritisieren den Entscheidung des balearischen Industrieministeriums, erste Schritte zur Konstruktion von Windkraftanlagen.

Als Grund für ihre Ablehnung machen die Rathauschefs die optischen Auswirkungen der riesigen Windräder sowie die geplanten Standorte in besonders geschützten Landschaftszonen. Im Falle von Manacor ist ein Hügelgebiet sieben Kilometer von der Stadt entfernt in der Nähe der Calas de Mallorca vorgesehen.

Diesen Standort im Bereich des Puig de Sant Josep lehnt allerdings das Gemeindeparlament einstimmig ab. Der Beschluss, in diesem Gebiet zu bauen, stamme noch aus der Zeit der früheren Regierung Matas, sagt Bernat Amer, Stadtrat in Manacor.

Im Falle von Sant Llorenc ist ein Standort in der Nähe der Landstraße nach Artà auf einem Berg namens Calicant vorgesehen. „Die Anwohner sind total dagegen und haben bereits 1.500 Unterschriften gesammelt“, sagt der Erste Stadtrat von Sant Llorenc. Darüber hinaus befinde sich der Ort inmitten eines speziellen Schutzgebiets. Auch Alternativen zu den bislang ins Auge gefassten Grundstücken lehnen die Bürgermeister beider Gemeinden ab, weil die Konstruktionen nicht in die Landschaft passten.

Die Windenergieparks, wie sie für Mallorca vorgesehen sind, bestehen aus jeweils vier bis fünf Windrädern, die allesamt nicht unter 30 Meter hoch sind. Nach Meinung des Windenergieexperten Josep Pascual gibt es auf Mallorca nur beschränkt Einsatzmöglichkeiten für diese regenerative Energie.

Die Insel biete wegen der Windstärke nur zwei ideale Standorte: Formentor und die Ostküste von Manacor in Richtung Artà. Formentor scheide allerdings aus, weil die Gegend unter Naturschutz stehe. Von den Balearen biete Menorca die besten Bedingungen, um Windenergieparks zu installieren.