Mallorca schlittert in eine Schlachthofkrise

PALMA DE MALLORCA/SPANIEN (25.08.2010): Auf Mallorca bahnt sich eine Schlachthofkrise an. Grund dafür ist, dass eine Anlage zur Aufbereitung von tierischen Abfällen in Llucmajor überlastet ist und teilweise keine Abfälle mehr von Schlachthöfen annimmt. Dies führte nun dazu, dass der Schlachthof von Palma, Carn Illa, ab heute vorübergehend den Betrieb einstellt. Und auch andere Einrichtungen haben bereits ähnliche Schritte in Erwägung gezogen.

Im Fall von Carn Illa ist die Lage scheinbar besonders dramatisch. Die Firma kann keine tierischen Überreste mehr an die Finca in Llucmajor liefern, die die Abfälle aufbereitet, bevor sie endgültig entsorgt werden. Problem ist, dass die Finca bereits so viele Lieferungen erhält, dass es bereits zu Protesten von Anwohnern wegen der üblen Gerüche gegeben hat, die von dem Betrieb ausgehen.

Rückendeckung erhalten die Nachbarn vom Rathaus in Llucmajor erhalten. Die Verwaltung hat daher die Einfahrt zur Verbindungsstraße zur Finca beschränkt . Am 31. August wollen die Anwohner nur vor dem Consolat de Mar eine große Demonstration abhalten. Damit will man auch erreichen, dass die Balearen-Regierung und der Inselrat einen Verbrennungsofen bauen und die Entsorgungsanlage in Llucmajor dicht macht. Die Anwohner vermuten, dass dort auch gegen Umweltbestimmungen verstoßen wird.

Auf Mallorca gibt es insgesamt vier große Schlachthöfe. Neben Palma verfügen Felanitx, Manacor und Inca über solche Einrichtungen. Wegen der ungelösten Entsorgung schlägt nun der Vorsitzende der jungen balearischen Landwirte, Biel Company, Alarm. Wenn die Entsorgungseinrichtung in Llucmjaor geschlossen wird, müssten mehrere Schlachthöfe zumachen. Konsequenz wären wirtschaftliche Schäden für die Landwirte. Kritik übt er an den politisch Verantwortlichen, die sich nicht rechtzeitig um das Problem gekümmert hätten.