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Sonntag, 29.08.2010

          

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Eine neue Baumspezies auf Mallorca

Auf Mallorca gibt es erstmals Blauglockenbäume aus China. Damit will ein Unternehmer die Möbelindustrie revolutionieren.

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Foto: KENPEI

MANACOR/SPANIEN (27.08.2010): Wer in Zukunft nach Manacor reist, dürfte auf Gewächse treffen, die es sonst nirgendwo auf Mallorca gibt. Zumindest in ein paar Jahren, wenn die Pflanzen groß genug sind. Es handelt sich um den Blauglockenbaum, botanischer Name Paulownia tomentosa, der eigentlich in Zentral- und Westchina oder Japan beheimatet ist.

Auf vier Hektar hat der Unternehmer Miquel Galmés 2.500 rund drei Meter hohe Jungpflanzen des Laubbaums mit den auffällig großen Blättern und zartlila Blüten angepflanzt. Mit gutem Grund. Das Holz des Blauglockenbaumes soll in etwa zehn Jahren die Möbelindustrie von Manacor revolutionieren. Dann will Galmés pro Baum etwa einen Kubikmeter Holz pro Baum ernten. Das Holz des China-Baums soll dem der Tanne ähnlich und für alle Arten von Möbeln, Fensterläden oder auch als Brennholz geeignet sein.

Im April hat der Unternehmer die Bäume gesetzt, nächstes Jahr sollen sie schon rund vier Meter hoch sein und einen Durchmesser von 50 Zentimeter haben.  Zurzeit prüft Galmés noch, wie viel Wasser und welchen Dünger die Bäume benötigen. Über das Internet sei er auf die Idee gekommen. Dort hab er erfahren, dass die Universität von Valencia Studien zu den Bäumen an Setzlingen in einer Baumschule anstellt, die Bäume aus Asien importiert. 

Galmés, der in Manacor bereits für seine Experimente mit erneuerbaren Energien auf seiner Finca an der Landstraße von sa Vall bekannt ist, fing Feuer und entschloss sich zu dem Pilotprojekt auf den Balearen. Aus dem Holz eines Baumes vom spanischen Festland stellte er probeweise einen Fensterladen her und stellte fest, dass das Material die klimatischen Bedingungen auf den Balearen aushält. „Es hat sich nicht um einen Zentimeter verändert, das ist das Wichtigste“, sagt Galmés. Danach entschloss er sich zu dem Anbauexperiment und investierte 6.000 Euro pro Hektar.

Nun hofft er, dass auch noch andere Unternehmer und Landwirte in Manacor auf den Zug aufspringen und so einen neuen Markt schaffen. Der Blauglockenbaum werde der einheimischen Natur nicht schaden, ist Galmés überzeugt. Er schade dem Boden nicht und benötige auch keine chemische Wachstumshilfe. Und das Beste: Einmal abgeholzt, regeneriere sich der Baum von selbst.    

Freitag, 27. August 08:57 Uhr Alter: 2 Tage


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