Schlachthofkrise auf Mallorca beendet
Die Schlachthöfe auf Mallorca haben wieder ihren Betrieb aufgenommen. Damit ist die Krise in diesem Sektor auf der Insel vorerst abgewendet. Jetzt suchen die Verantwortlichen nach einer endgültigen Lösung.
PALMA DE MALLORCA/SPANIEN (28.08.2010): Die Schlachthofkrise auf Mallorca ist vorerst abgewendet. Seit gestern arbeiten die beiden Schlachthöfe von Palma, Carn Illa und Matisa, wieder, nachdem sie vorübergehend den Betrieb eingestellt hatten. Grund war die Überlastung eines umstrittenen Betriebs in Llucmajor, wo tierische Reste, die nach Schlachtungen übrigbleiben, entsorgt werden.
Inselrat und Balearen-Regierung haben die Verhandlungen mit den Schlachthofverantwortlichen aufgenommen, um eine endgültige Lösung für die Entsorgungsprobleme zu finden. Ein möglicher Weg ist der Bau eines speziellen Verbrennungsofens. Auch die Verwendung der tierischen Überreste als Brennstoff für eine Biogasanlage ist in der Diskussion. Dritte Möglichkeit ist eine Art Dampfanlage, die das Fleisch in Tiermehl verwandelt. Sie soll aber relativ teuer sein.
Eine Übergangslösung ist das probeweise Verbrennen tierischer Abfälle in der Verbrennungsanlage Son Reus in Palma, die dieser Tage begann. Dies soll aber nur probeweise geschehen, um die Effektivität einer solchen Maßnahme zu prüfen. Danach werden die Abfälle in Son Reus gesammelt und dann in Kühlcontainern auf das Festland transportiert. Dort kommen sie in die Stadt Lleida. Die Transporte sollen in den nächsten Wochen andauern, sind aber keine langfristige Lösung.
Diese fordern auch die landwirtschaftlichen Verbände Unió de pagesos und Asaja Balears von den Verantwortlichen. Das Entsorgungsproblem sei seit langem bekannt, kritisieren sie. Die Organisationen schließen Protestkundgebungen mit Tieren in den nächsten Tagen nicht aus.
Jährlich fallen auf Mallorca rund 1.800 Tonnen Überreste von Schlachtungen an. Dazu kommen nicht verkaufte Fleischwaren aus Supermärkten, die ebenfalls entsorgt werden müssen. Bis dato wurden sie immer auf einer speziellen Finca in Llucmajor entsorgt. Diese ist jedoch überlastet und steht auch wegen möglicher Umweltvergehen in der Kritik.
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