3.500 Schildkröten auf Mallorca verbrannt

PALMA DE MALLORCA/SPANIEN (01.09.2010): Die Waldbrände auf Mallorca in der vergangenen Woche haben mehr als 200 Hektar Land verbrannt. Besonders schlimme Folgen hatten die Feuer für die Kleintierwelt der betroffenen Gebiete.

Nach Schätzungen von Naturschützern sind bis zu 3.500 der griechischen Landschildkröten, die, wie auch die maurische Landschildkröte auf Mallorca heimisch ist, in den Flammen umgekommen.

Für die Population der bedrohten Art, die besonders häufig im Norden der Insel vorkommt, ist das ein herber Rückschlag. Auf jeden Hektar leben etwa 20 Tiere. Derzeit ist die Dichte besonders hoch, da die Jungtiere erst vor kurzem geschlüpft sind. Schon seit den 70er Jahren gilt  die Art auf den Balearen als gefährdet und wird intensiv geschützt. Doch durch die Zersiedelung der Insel wird ihr Lebensraum immer mehr eingeschränkt. Immer wieder sterben Tiere durch Unfälle auf Straßen und Brände. Nicht zuletzt ist die griechische Landschildkröte auch ein beliebtes Haustier. Immer wieder werden Tiere in der Natur eingesammelt und mit nach Hause genommen. Diese Tiere können sich dann in der Natur nicht mehr vermehren und fehlen bei der Arterhaltung. Die Population erholt sich nur langsam, denn ein Weibchen legt pro Jahr nur 5 bis 10 Eier. Einen Verlust von 3.500 Tieren kann man als dramatisch bezeichnen.

Besonders wütend macht die Tierschützer der Verdacht, dass mindestens eins der Feuer von Jägern vorsätzlich gelegt wurden, um das dichte Unterholz zu verbrennen und so in der bevorstehenden Jagdsaison freie Schussbahn zu haben.

Sie fordern eine lückenlose Aufklärung und das die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Schon 2008 waren bei einem Brand 152 Schildkröten getötet worden.