Bestechung des Ex-Bürgermeisters von Andratx ist erwiesen
Der ehemalige Bürgermeister von Andratx hat zugegeben, Bestechungsgelder erhalten zu haben. Dadurch nimmt einer der schillerndsten Korruptionsprozesse eine überraschende Wende.
PALMA DE MALLORCA/ANDRATX/SPANIEN (11.09.2010): Im Korruptionsfall um den Ex-Bürgermeister von Andratx hat sich eine überraschende Wende ergeben. Eugenio Hidalgo (früher Volkspartei, PP) hat offenbar mit dem Staatsanwalt ein Abkommen geschlossen, mit dem Ziel, die Gesamtstrafe zu reduzieren. Im Gegenzug hat er zugegeben, zwischen 2001 und 2006 Bestechungsgelder erhalten zu haben.
Konkret gestand der ehemalige Rathauschef , von einem Bauunternehmer 30.000 Euro bekommen zu haben. Dafür genehmigte er seinerzeit mehrere Bauten, unter anderem auch auf einem Terrain, das nicht als Bauland ausgewiesen war. Hidalgo bestätigte auch den Vorwurf, er habe Beweisunterlagen vernichtet.
Das Geständnis ist nach Meinung von Prozessbeobachtern Teil eines Strategiewechsels, durch die der Angeklagte mit einer geringeren Strafe davonkommt. Das spanische Strafrecht sieht die Möglichkeit vor, dass in einem solchen Fall die gesamte Freiheitsstrafe auf das Dreifache der höchsten Strafe beschränkt wird, wenn jemand in mehreren Fällen angeklagt ist.
In den bisherigen Verfahren ist Hidalgo einmal zu einem Jahr und ein weiteres Mal zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Seit dem 28. Dezember vorigen Jahres sitzt der Ex-Politiker in der Strafanstalt von Palma ein. In dem aktuellen Verfahren wurde Hidalgo nun zu insgesamt zwei Jahren Haft und zu mehreren Geldstrafen verurteilt. Falls in den anstehenden Verfahren keine höhere Haftstrafe hinzukommt, müsste er für insgesamt neun Jahre in den Knast.
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