Wie gefährdet sind die Residentenrabatte?
Die Diskussion um eine Kürzung der Rabatte für Flug- und Fährverbindungen ebbt nicht ab. Spaniens Infrastrukturminister Blanco hält an seinen Plänen fest, die Vergünstigungen für die Inselbewohner zu reduzieren.
PALMA DE MALLORCA/MADRID/SPANIEN (15.09.2010): Dem Residentenrabatt für Flüge und Fährverbindungen soll es nun offenbar doch an den Kragen gehen. Zumindest teilweise. Spaniens Infrastrukturminister José Blanco hat gestern seine Absicht bekräftigt, die Preisnachlässe für die Tickets der obersten Preisklasse zu vermindern.
Blanco begründet dies damit, dass hier öffentliche Gelder verschwendet würden. Der Minister sprach von den „teuersten“ Tickets, die von der Maßnahme betroffen seien und bezog sich auf den Last Minute-Markt.
Die Diskussion um eine Verringerung der Rabatte für die Residenten der Balearen, der Kanaren und von Ceuta und Melilla geistert schon eine Weile durch die spanische Politik. Bislang hatte sich Minister Blanco aber in dieser Sache eher etwas nebulös ausgedrückt respektive von Abstrichen bei Tickets der Business-Class gesprochen. Von letzterem Vorhaben ist er aber wieder abgerückt, zumal die Business-Class bereits seit einigen Jahren nicht mehr subventioniert werden.
Der mallorquinische Senator Pere Sampol von der linksnationalistischen Partei PSM bezeichnete die Pläne Blancos als eine „Strafe für alle Residenten“. Die Leute würden immer nach den günstigsten Transportverbindungen suchen. Lediglich in dringenden Familien-, Geschäfts- oder Gesundheitsangelegenheiten wählen man die teure Variante. Das Problem seien nicht die Rabatte, sondern die hohen Tarife. Der Staat müsse daher einen öffentlichen Service für die Verbindungen bereitstellen, bei denen es noch Defizite oder Monopole gebe.
In seiner Replik erinnerte Blanco daran, dass während der Regierungszeit der Sozialdemokraten der Flugrabatt von 35 auf 50 Prozent und die Ausgaben der öffentlichen Hand von 173 auf 371 Millionen Euro gestiegen seien. Dabei würden lediglich 20 Prozent der Passagiere insgesamt 41 Prozent der Rabatte nutzen. Die balearische Politik wehrt sich bislang unisono vehement gegen Streichungen bei den Residentenrabatten.
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