Ungewöhnliche Operation rettet Baby
Eine schwierige Aufgabe hatten die Ärzte des Universitätsklinikums Son Dureta auf Mallorca zu meistern: Während der Fötus noch an der Nabelschnur hing, retteten sie ihm das Leben.
PALMA DE MALLORCA/SPANIEN (16.09.2010): Der kleine Patient war noch nicht einmal geboren und schon hing sein Leben an einem seidenen Faden. In seinem Hals hatte sich ein Tumor gebildet, der die Atemwege verstopfte. Nach der Geburt drohte ihm deshalb der Erstickungstod.
Die Ärzte im Krankenhaus Son Dureta auf Mallorca entschieden sich zu einem ungewöhnlichen Eingriff. In der 37. Schwangerschaftswoche sollte das Kind per Kaiserschnitt das Licht der Welt erblicken. Der Fötus wurde zur Hälfte aus dem Mutterleib geholt und, noch über die Nabelschnur, die ihn weiterhin mit Sauerstoff versorgte, mit der Mutter verbunden, intubiert.
Erst nachdem sichergestellt wurde, dass das Kind beatmet werden konnte, wurde die Nabelschnur durchtrennt.
Wenige Tage später wurde dann in einer Operation auch der Tumor entfernt.
Mutter und Kind geht es inzwischen gut.
Die schwierige Operationstechnik wird angewendet, wenn abzusehen ist, dass ein Fötus wegen eines Defektes der Atemwege nicht selbstständig atmen kann. Die Verbindung zur Plazenta der Mutter versorgt das Kind weiterhin mit Sauerstoff und verhindert irreparable Hirnschäden.
Problematisch dabei ist, dass die Ärzte zwei Patienten auf einmal versorgen müssen. Die Technik wird seit 1997 angewendet, in Spanien kam sie erstmals 2005 in Barcelona zum Einsatz.
Klicken Sie hier, um den Artikel an einen Freund zu senden
Weitere Meldungen: