Strompreise auf Mallorca drohen zu explodieren

PALMA DE MALLORCA / SPANIEN (25.09.2010): Die Bewohner Mallorcas werden sich in den kommenden drei Jahren auf kräftige Preissteigerungen beim Strom einstellen müssen. Um bis zu 40 Prozent teurer sollen die Rechnungen ausfallen, befürchtet die Vereinigung der Elektroinstallationsunternehmer (Asinem), die 700 Firmen auf der Insel repräsentiert. Schuld daran sei die Liberalisierung des Energiemarktes, die in den kommenden drei Jahren stattfinden soll.

Bis 2013 soll dann der Preis für die Kilowattstunde von derzeit 1,5 auf 2,23 Euro ansteigen. Eine erste Preiserhöhung steht zum 1. Oktober an, nachdem die Regierung einem Anstieg der Tarife um 4,8 Prozent zugestimmt hat. Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Preisspirale im Energiesektor nach oben dreht.

Bereits seit vier Jahren flattern den Konsumenten auf der Insel immer höhere Stromrechnungen ins Haus. Zusätzlichen Antrieb erhalten die Stromkosten laut Asinem durch die neuen Verteilerkästen, die Stromversorger Gesa-Endesa in den Balearen-Haushalten installiert hat. Diese sind mit einem zusätzlichen Schalter, dem Interruptor de control de potencia (ICP) ausgestattet. Das soll unter anderem verhindern, dass es durch den Anschluss von Stromfressern wie etwa von Klimaanlagen zu einer erhöhten Energienachfrage auf der Insel kommt und es dadurch zu Schäden an anderen Geräten oder zu Hausbränden kommt.

Laut Asinem haben die neuen Verteilerkästen aber auch dazu geführt, dass viele Kunden nun, weil sie sich auf der sicheren Seite fühlen, bedenkenlos etwa Klimaanlagen installieren. Dadurch sei in vielen Fällen der Stromverbrauch von 3,3 auf 5,7 Kilowatt gestiegen, was einem monatlichen Preisanstieg von 4,08 Euro entspräche.  Dies sei jedoch nur eine Schätzung, sagt Asinem.