Demonstration im Parlament für Radwege in Palma
Im Streit um die Fahrradwege auf den Avenidas kam es gestern zu einem Eklat im Stadtparlament. Umweltschützer, Bürger und Unternehmer forderten von der Politik, die Radwege beizubehalten.
PALMA DE MALLORCA / SPANIEN (28.09.2010): Der Streit um die Fahrradspuren auf den Avenidas von Palma hat gestern im Stadtparlament zu einer Demonstration von Umweltschützern, Bürgern und Unternehmern für die Beibehaltung der Radwege geführt.
Mitglieder der Umweltorganisation Gob und des Verbandes der kleinen Unternehmer Pimeco sowie die Vereinigung der Nachbarschaftsvereine haben sich vor dem Plenum in wohl seltener Einmütigkeit für die vor rund einem Jahr geschaffenen Verbindungen für Zweiradfahrer in die Bresche geworfen. Besonders die Achse zwischen Paseo Mallorca und Porta de Sant Antoni müsse beibehalten werden. Die beiden Verbände forderten die Politiker zudem auf, das 43 Kilometer umfassende Radwegenetz in der Metropole zu erweitern.
Auch 13Nachbarschaftsvereine, darunter die der Bezirke Es Pil.larí, Son Canals, La Soledat, Son Cladera sowie es Viver i Rafal Vell haben sich für die Radwege, besonders die entlang der Avenidas, ausgesprochen.
Die öffentliche Demonstration brachte die oppositionellen Volkspartei (PP) sowie Unió Mallorquina (UM) in Erklärungsnöte. Beide hatten sich bislang dafür ausgesprochen, die Radwege entlang der Avenidas wieder abzuschaffen, was aber auf den Widerstand bei der Regierungsmehrheit im Rathaus stößt.
Nun aber haben sie die beiden Gruppierungen auf eine gemeinsame Resolution verständigt, die Radwege beizubehalten, bis eine alternative Lösung gefunden ist. Unter dem Eindruck der öffentlichen Unmutsäußerungen im Parlament sah sich PP-Sprecher Julio Martínez sogar gezwungen, die Versammlung zu verlassen und eine öffentliche Erklärung über den Standpunkt seiner Partei abzugeben. Dies geschah auch vor dem Hintergrund, dass die Regionalpartei UM zuvor gefordert hatte, auch die Radwege auf dem Paseo Mallorca, der Avenida Argentina und auf der Calle Balmes abzuschaffen.
Die Radfahrer könnten beruhigt sein, versuchte Martínez die Gemüter zu beruhigen. Bis eine andere Lösung gefunden sei, würden die Radwege in jedem Fall beibehalten werden. Auch die UM ruderte zurück und sprach von „Fehlinterpretationen“. Sprecher Llorenç Palmer sagte, dass UM Radwege befürworte und dass man nur nach einer sichereren Alternative suche.
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