Balearen-Regierung brummt Ryanair Geldstrafe auf

PALMA DE MALLORCA / SPANIEN (15.10.2010): Billigflieger Ryanair, generell nicht gerade ein Hort der Kundenfreundlichkeit, hat nun von der Konsumentenabteilung der Balearen-Regierung eine saftige Geldstrafe für kundenfeindliches Verhalten aufgebrummt bekommen. Grund ist eine Beschwerde der regierungsunabhängigen Verbraucherorganisation „Facua-Consumidores an Acción“, übersetzt Konsumenten in Aktion.

Diese beklagt, dass Ryanair Kunden damit gedroht habe, Tickets nicht anzuerkennen, die nicht direkt bei der Gesellschaft, sondern über Reisebüros gekauft wurden. Diese löste eine Flut von Anfragen von besorgten Passagieren aus, die befürchteten, dass Ryanair sie nicht an Bord lassen würde.

Die Verbraucherorganisation betrachtete die Drohung der Low Cost-Gesellschaft als illegal, dass durch den Kauf der Tickets eine vertragliche Bindung zwischen Fluggesellschaft und Kunden entstanden sei. Nach Meinung von Facua zielte die Aktion von Ryanair darauf ab, dass die Kunden selbst ihre Tickets wieder zurückgeben und diese dann direkt über das Onlineportal von Ryanair kaufen würden.

Die Konsumentengruppierung zeigte die Billigfluggesellschaft aus Irland bereits im Sommer 2008 bei den 17 autonomen Regionen Spaniens an, nachdem das staatliche Verbraucherinstitut den Fall zunächst ignoriert hatte. Die Balearen-Regierung ist anscheinend bisher die einzige regionale Institution, die Ryanair sanktioniert hat.

Facua kritisiert daher die „Untätigkeit“ der anderen Regionen. Die Strafe, die Ryanair nun bezahlen muss, beträgt insgesamt 22.300 Euro.