Mallorcas Mandel soll Qualitätssiegel tragen
Die mallorquinische Mandel soll demnächst mit einer geschützten Herkunftsbezeichnung ausgestattet sein. Das DOC, wie es viele Weine tragen, hat die Balearen-Regierung in Brüssel beantragt, um dem Sektor neue Impulse zu verleihen.
PALMA DE MALLORCA / SPANIEN (18.10.2010): Die Mandeln gehören zu Mallorca wie die Äpfel zu Deutschland. Im Gegensatz zu letzteren könnte die mallorquinische Steinfrucht demnächst über eine geschützte Herkunftsbezeichnung verfügen. Die Balearen-Regierung hat auf jeden Fall bei der Europäischen Kommission eine geschützte Herkunftsbezeichnung beantragt. Das Etikett DOC, übersetzt Denominación de Origen, gilt nur für ausgewählte Produkte, vor allem für Wein.
Grundlage für den Antrag Mallorcas ist eine Studie der Balearen-Universität, die die einzigartigen Qualitäten der Mandel made in Mallorca bestätigt. Die Qualitätsmerkmale gelten für Geschmack, Struktur, Vitamin- und Fettgehalt der einheimischen Produkte.
Die mallorquinische und spanische Mandelproduktion erlebte vor allem in den 1960er Jahren einen enormen Aufschwung, als die Insel rund 50 Prozent der Landesproduktion stellte. Rund 150.000 Tonnen jährlich kamen damals von der Insel. In den vergangenen Jahren ist der Anbau aber zurückgegangen. Gründe waren der Tourismusboom, der viele Bauern und ein massiver Preisverfall durch die verstärkte Konkurrenz vor allem aus Kalifornien. Viele Bauern haben daher den Anbau aufgegeben. Im vergangenen Jahr wurden so gerade knapp über 1000 Tonnen produziert.
Die Balearen-Regierung möchte daher den Sektor wiederbeleben. Einen Impuls dafür soll auch die geschützte Herkunftsbezeichnung geben. Als kleinere Alternative käme auch das Label „Geschützte geografische Bezeichnung“ in Frage. Befürwortet Brüssel den Vorstoß aus Palma wäre die mallorquinische Mandel die erste Steinfrucht in Spanien, die eine solche Auszeichnung trüge.
„Das wäre ein wichtiger Beitrag, um einem Sektor wieder einen neuen Schwung zu verleihen, der jahrzehntelang ein wichtiger Teil der mallorquinischen Agrarwirtschaft war“, sagt Antoni Perello, der in der Balearen-Regierung für Landwirtschaft zuständig ist. Wenn Brüssel zustimmt, wäre die Mandel das dritte balearische Produkt mit einer solchen geschützten Herkunftsbezeichnung. Bisher tragen das Label die Weine von Binissalem und von der Ebene Pla, der Käse aus Maó. Die Streichwurst Sobrasada und das Gebäck Ensaimada sind mit einer geschützten Herkunftsbezeichnung ausgestattet.
Klicken Sie hier, um den Artikel an einen Freund zu senden
Weitere Meldungen: