Ärger um Essensstände beim Dijous Bo

INCA  / SPANIEN (27.10.2010): Der Dijous Bo, der traditionelle Herbstmarkt, ist eines der wichtigsten, wenn nicht sogar das wichtigste Ereignis im jährlichen Veranstaltungskalender von Inca. Dieses Jahr sorgt der „schöne Donnerstag“, wie das Fest übersetzt heißt, aber bereits im Vorfeld für Ärger. Grund ist die Weigerung der Stadtverwaltung, Essensstände zuzulassen.

Wenn sich die Menschenmassen durch die Straßen schieben, dürfen sie also keine der vorbereiteten Bocadillos, Tapas, Pizzas und andere Leckereien verzeren. Bürgermeister Rafel Torres begründet die ablehnende Haltung damit, dass es wegen der Wirtschaftskrise eine Flut von Anträgen für solche Essensstände offensichtlich von Leuten gegeben habe, die damit ein Geschäft machen wollten.

Aus Rücksicht auf die lokalen Geschäfte habe man daher beschlossen, dass es nur Stände von Nichtregierungsorganisationen und Studienreisen geben werde. Darüber hinaus sind die Stände von einigen traditionellen Messehändlern erlaubt, die Churros oder Hamburger  verkaufen dürfen.

Auf eine klare Rechtsgrundlage kann sich die Stadtverwaltung bei ihrem Beschluss allerdings nicht stützen, zumindest gibt es für eine Standerlaubnis keine festen Kriterien in der Messeverordnung. Die Händlervereinigung von Inca kritisiert denn auch das Vorgehen der Behörde als willkürlich, schließlich gehe es auch bei den zugelassenen Ständen ums Geschäft.

„In dieser Form ist das eine Diskriminierung der neuen Bewerber“, fordert etwa Josep Nicolau, Vorsitzender der Händlervereinigung, eine klare Rechtsgrundlage. Er selbst habe für ein paar deutsche Freunde, die Würste verkaufen wollten, um eine Standgenehmigung nachgesucht, die aber ohne Angabe von Gründen verweigert worden sei. Bernat Coll, Vorsitzender der Vereinigung der Kleinhändler, bezweifelt seinerseits die Legalität des Rathaus-Vorgehens. Das letzte Wort in der Angelegenheit scheint noch nicht gesprochen zu sein.Der Dijous Bou findet am 18. November statt.