Golfplatz Son Bosc: Veto aus dem Ausland gegen den Bau

MURO  / SPANIEN (18.11.2010): Die Kontroverse um den geplanten Golfplatz Son Bosc reißt nicht ab. Nun hat sich anscheinend eine Organisation zum Schutz der Feuchtgebiete, die sogenannte Convention International Ramsar, gegen das umstrittene Projekt ausgesprochen. Das teilte das balearische Umweltministerium mit.

Vier Vertreter der regierungsunabhängigen Umweltorganisation mit Sitz in der Schweiz besuchten kürzlich das Gebiet, in dem der Golfplatz gebaut werden soll. Nach der Besichtigung habe man sich dafür ausgesprochen, endgültig auf einen Bau zu verzichten.

Gleichzeitig sprach sich Ramsar dafür aus, dass die Schutzzone des Feuchtgebiets Albufera im Nordosten der Insel schnellstmöglich ausgeweitet wird. Dieser zusätzliche Bereich würde dann auch das Gebiet beinhalten, auf dem der Golfplatz entstehen soll. Der Bereich sei ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems  in der Nähe der Stadt Muro. Mit einer Ausweitung würde der potentielle Bauplatz dann auch als Vogeschutzgebiet (ZEPA) ausgewiesen sein.

Das öffentliche Interesse wiege an dieser Stelle als Einzelinteresse, sagen die Umweltschützer der Organisation. Gleichzeitig erinnerte man daran, dass Albufera eines der wichtigsten Naturschutzgebiete der Balearen ist, das von jährlich über 100.000 Menschen besucht werde. Außerdem gehörten die Balearen zu den spanischen Regionen mit den meisten Golfplätzen.

Albufera wurde 1989 in die Liste der Feuchtgebiete aufgenommen, die Ramsar für schützenswert hält. Grund für den Besuch der Delegierten auf Mallorca war es, mögliche Auswirkungen des Golfplatzbaus auf Albufera zu prüfen. Bislang hat der Bauträger des geplanten Golfplatzes vor Gerichten grünes Licht für das Projekt bekommen. Auch die Opposition im Parlament unterstützt den Bau, wohingegen die Balearen-Regierung ihn verhindern möchte.