Balearische Hafenbehörde soll bestechlich gewesen sein

PALMA DE MALLORCA  /  SPANIEN  (16.12.2010): Der Korruptionssumpf auf Mallorca ist offenbar unerschöpflich. Diese Woche hat die Polizei auf Geheiß der Justiz die Büros der balearischen Hafenbehörde wegen des Verdachts auf begrügerische Konzessionsvergaben in mehreren balearischen Häfen durchsucht.

Im Visier der Ermittler steht insbesondere der ehemalige Leiter der Behörde, Joan Verger. Dieser ist zugleich ehemaliger Vorsitzender der konservativen Volkspartei (PP), die seit geraumer Zeit in zahlreiche Korruptionsskandale verwickelt ist.

Neben den Räumen auf Mallorca wurde bei der Razzia, die den Namen „Mar Blau“ trägt auch die Niederlassung auf Menorca durchkämmt sowie die Büros Nautikunternehmens Trapsayates und eine Privatwohnung in Palma. Um was geht es in dem jüngsten Korruptionsskandal. Es handelt sich um einen unappetittlichen Mix aus Bestechung, verbotene Preisabsprachen und Betrug.  

So soll die Hafenbehörde Trapsayates während der Amtszeit von Verger in verschiedenen balearischen Häfen die Konzession zur Nutzung öffentlicher Flächen zugeschanzt worden sein. Tatsächlich hat die Behörde bestätigt, dass man am 30. November 2008 Trapsayates die Konzession zur Nutzung der Anlegestellen in Cala Figuera für die Dauer von über 14 Jahren erteilt hat.

Ähnliches Spiel in der Menorcas Hauptstadt Mahón. Dort erhielt Trapsayates nach einer öffentlichen Ausschreibung auf wundersame Weise den Zuschlag für den Betrieb der Anlegestellen. Zuvor war der Club Marítimo de Mahón Inhaber der Konzession und fühlte sich durch die Vergabe an Trapsayates ausgebootet und verlangte die Annulierung der Vergabe. In den nächsten Tagen soll unter anderem Joan Verger verhört werden.