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Freitag, 03.09.2010

          

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Mückenplage – Flugverkehr auf Mallorca gefährdet?

Die Mückenplage rund um den Flughafen zieht immer mehr Vögel an. Diese können für startende und landende Flugzeuge zur Gefahr werden. Aber auf Son Sant Joan gibt es ein Mittel dagegen.

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Die 25 Falken und ihre Falkner am Flughafen Son Sant Juan haben in diesem Jahr besonders viel zu tun. Durch die starken Regenfälle im Mai haben Moskitos rund um den Flughafen perfekte Lebensbedingungen gefunden. Und wo Mücken sind, da sind auch die Vögel nicht weit. Normalerweise sind sie eine wertvolle Hilfe bei der Bekämpfung der Mückenplage, nur dort wo die großen Vögel fliegen haben Schwalbe, Mauersegler und Co. nichts zu suchen. Wenn sie in die Turbinen eines Flugzeugs geraten, kann das schlimme Folgen haben. Weltweit richten Vogelschläge in der Luftfahrt einen Schaden von über einer Milliarde Euro an und führen immer wieder zu schweren Unfällen.

Auch die berühmte Notwasserung eines US Airways Airbus auf dem Hudson River im Jahr 2009 wurde von Vögeln verursacht, die beim Start in die Triebwerke geraten waren. Nur durch die schnelle und besonnene Reaktion des Piloten konnte eine Katastrophe verhindert werden. Alle 155 Passagiere überlebten.

In Rom geriet 2008 eine aus Frankfurt kommende Maschine im Landeanflug in einen Schwarm Stare. Einige Vögel gerieten in die Triebwerke, die sofort Feuer fingen. Auch hier rettete die Reaktion der Piloten den Passagieren das Leben. Das Flugzeug wurde so schwer beschädigt, dass es nicht von der Landebahn entfernt werden konnte und zwei Tage den Flughafen blockierte.

Normalerweise weichen die Vögel den Flugzeugen aus. Damit sie rechtzeitig gesehen werden, schalten Verkehrsmaschinen unterhalb einer Höhe von 3000 Metern die Landescheinwerfer an. Aber manchmal können die Tiere nicht rechtzeitig reagieren und werden von den Turbinen eingesaugt.

Moderne Triebwerke müssen eine Vogelschlag-Resistenz aufweisen. Und auch die Außenhülle der Maschinen  muss so gebaut sein, dass das Auftreffen eines Vogels keine schwerwiegenden Auswirkungen hat. Die Fälle in Italien und den USA zeigen, dass das nicht immer etwas nutzt.

In Son Sant Joan werden daher Falken eingesetzt um die kleineren Vögel vom Flughafen fern zu halten. Die sogenannten „Himmelsfeger“ sind äußerst effizient. Ein einziger Greifvogel kann innerhalb weniger Minuten den Himmel über mehreren Quadratkilometern Land leerfegen.

In diesem Jahr haben die Falkner besonders viel zu tun. Riesige Mauerseglerschwärme machen sich über Millionen Mücken her. Aber auch Enten und Möwen sind in diesem Jahr besonders häufig anzutreffen. Ganz zu schweigen von Tausenden anderer Singvögel, die alle nur eines wollen – Mücken für ihre Brut fangen. Das Gebiet um den Flughafen war von den Regenfällen besonders schlimm getroffen. Die riesigen Wassermengen trockneten nur sehr langsam ab und bildeten ideale Brutgebiete für die Mücken.

Die Aufgabe der Falkner ist es jetzt die Vögel außerhalb der Sicherheitszone zu halten. Dazu fahren sie mit Autos über das Flughafengelände und die besonders trainierten Falken folgen ihnen. Sie müssen sich während ihrer Füge verhalten als wären sie auf der Jagd – vor einem Falken, der nur spazieren fliegt, flüchtet kein Vogel.

15 der 25 Falken am Flughafen sind derzeit jeden Tag im Einsatz, aber natürlich nicht alle auf einmal. Normalerweise genügen ein oder zwei Tiere um die anderen Vögel fernzuhalten. Die meisten Tiere sind übrigens Weibchen, weil sie größer und schwerer werden, als die Männchen und so auch große Vögel wie etwa Möwen vertreiben können.

Die Falken auf Son Sant Joan machen ihre Arbeit gut, bisher kam es zu keinem nennenswerten Vorfall durch Vogelschlag in diesem Jahr

Es gibt nur eine einzige Vogelart gegen die sie nichts ausrichten können – Wildfalken die auf dem Flughafen jagen, lassen sich durch ihre zahmen Verwandten nicht vertreiben.



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