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Freitag, 03.09.2010

          

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Der Mordfall Yvonne O‘Brien

1999 erschütterte ein brutaler Mord Mallorca. Jetzt hat die Polizei eine neue heiße Spur. Yvonne O’Brian könnte das Opfer eines Serienkillers sein.

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Das wohl grausamste Verbrechen der letzten drei Jahrzehnte auf Mallorca steht möglicherweise kurz vor der Aufklärung.

Rückblende: Die Britin Yvonne O’Brien aus Keighley in Dorset/Großbritannien, Mutter eines damals neunjährigen Sohnes, lebte nach der Scheidung von ihrem Mann bereits seit zehn Jahren in Spanien. Auf einer Finca in der Nähe von Alcúdia hatte sie sich eine Wohnung gemietet. In der Nacht des 29. auf den 30. August 1999 wurde sie dort auf bestialische Weise ermordet. Sie muss ihrem Täter selbst die Tür geöffnet haben, denn man fand keine Einbruchsspuren am Tatort, vielleicht hat sie ihn sogar gekannt. Am Tag darauf fand man ihre grausam zugerichtete Leiche in einem Blutbad. Der Mörder hatte seinem noch lebenden Opfer die Brüste abgeschnitten, die Bauchhöhle geöffnet, den Unterkiefer herausgerissen und sie schließlich an einem Kabel aufgehängt. Ihr Körper wies mehr als 40 Stichwunden auf. Als sie aufgefunden wurde, steckte der 44-Jährigen zudem eine Spielzeugpistole in der Vagina. Mit ihrem Blut waren die Worte Liebe, Sex und Frieden an die Wand geschmiert worden.

Die Guardia Civil konnte damals trotz intensivster Bemühungen keinen Tatverdächtigen ausfindig machen. Sie befragte dutzende Zeugen und Verdächtige. Auch ein Deutscher geriet ins Visier der Beamten, weil man in der Wohnung der Toten Briefe von ihm gefunden hatte. Die beiden hatten eine kurze, aber heftige Beziehung. Der Mann aus dem Raum Stuttgart wurde sogar verhaftet, man konnte ihm aber keine Tatbeteiligung nachweisen. Schließlich wurden die Ermittlungen im August 2001 eingestellt.

Bis vor einigen Tagen ein Brief aus Großbritannien den Stein wieder ins Rollen brachte.

Die dortige Polizei hatte schon 2008 routinemäßig mit der Guradia Civil Kontakt aufgenommen, weil man DNA Proben von einem ungeklärten Mord in Charminster mit den auf Mallorca gefunden Spuren vergleichen wollte. Man konnte aber damals keine Übereinstimmungen festststellen und so wurde nicht weiter in diese Richtung ermittelt. Es sollte noch weitere zwei Jahre dauern bis endlich Licht in die Sache kam.

Im Mai 2010 wurde in England ein Italiener verhaftet, der im November 2002 den Mord an der Frau in Charminster auf ganz ähnliche Art und Weise wie auf Mallorca begangen haben soll. Auch der 48-jährigen Heather Barnett, die ganz in der Nähe des Täters wohnte, waren die Brüste abgeschnitten worden. Ihre damals erst 11- und 14-jährigen Kinder hatten die verstümmelte Leiche ihrer Mutter gefunden. Bei ihr fand man eine Haarlocke, die nicht zu ihr passte, was dem unheimlichen Phantom den Beinamen "Haarlockenmörder" einbrachte.

Auch die englische Polizei tappte lange Zeit im Dunkeln. Doch im Laufe der Zeit meldeten sich immer mehr Frauen, denen bei Fahrten mit dem Bus einzelne Locken abgeschnitten worden waren. Und im italienischen Dorf Potenza erinnerte man sich an einen ehemaligen Einwohner, der genau für diese Macke bekannt war.

Plötzlich hatte die Polizei einen Namen – Danilo Restivo, der mittlerweile in Bornemouth, ganz in der Nähe von Charminster, lebte. Und mit dem Namen und seinem ehemaligen Wohnort kam man auch noch auf einen weiteren ungeklärten Fall. Die 16-jährige Elisa Claps war in Potenzo schon 1993 verschwunden. Schon kurz nach ihrem Verschwinden war Danilo Restivo von der italienischen Polizei verhört worden, weil er als Letzter mit dem Mädchen gesehen worden war. Man konnte ihm aber nichts nachweisen und ließ den damals erst 17-Jährigen wieder frei.

Aber es fehlten immer noch eindeutige Beweise, die die drei Fälle unter einen Hut bringen konnten.

Bis im März 2010 in Potenza die Leiche von Elisa Claps bei Renovierungsarbeiten im Dach einer Kirche gefunden wurde.  Gerichtsmediziner fanden anhand von Einschnitten in den Knochen des Brustkorbs heraus, dass auch ihr die Brüste abgeschnitten worden waren.

Nun konnte dem mittlerweile 48-jährigen Danilo Restivo nachgewiesen werden, dass er bei zwei sich gleichenden Verbrechen in der Nähe der Tatorte gewohnt und eines der Opfer sogar gekannt hatte.

In Bornemouth klickten die Handschellen.

Die britischen Beamten informierten jetzt erneut ihre Kollegen auf Mallorca, die sofort ihre Ermittlungen wieder aufnahmen. Sie versuchen nun herauszufinden, ob sich Danilo Restivo zum fraglichen Zeitpunkt auf Mallorca aufgehalten hat. Sollte dies zutreffen kann wohl auch der grausame Mord in Alcúdia endgültig zu den Akten gelegt werden.

Dann ist Yvonne O’Brien wohl ebenfalls ein Opfer des psychopathischen Serienkillers aus Italien. Sie wurde nach der Freigabe ihrer Leiche im September 2000 auf Mallorca beerdigt. 



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