Spanien: Alle wollen „Pulpo Paul“
Der Krake Paul im Sea-Life-Center in Oberhausen weckt Begehrlichkeiten. Jetzt wollen spanische Geschäftsleute Unsummen für den WM-Superstar bezahlen.
PALMA DE MALLORCA/SPANIEN (11.07.2010): Das Krakenorakel Paul ist das neue Lieblingstier der Spanier. Nachdem er jetzt auch noch das Spiel um den dritten Platz der WM richtig vorhergesagt hat, ist die Hoffnung groß, dass er auch bei seiner letzten Vorhersage Recht behalten wird. Am Freitag hatte Paul orakelt, dass die spanische Nationalmannschaft Weltmeister werden würde.
Die Kraken-Euphorie in Spanien kennt keine Grenzen. Immer wieder kommen neue Angebote, die nur ein Ziel haben: Das Weichtier irgendwie auf die iberische Halbinsel zu bringen. Zuerst wollte Ministerpräsident Zapatero ja nur Leibwächter schicken, um Paul vor rachsüchtigen Deutschen zu schützen. Dann kam das, wohl nicht ganz ernst gemeinte, Angebot des Palma Aquariums, das Paul zwei Wochen Ferien auf Mallorca spendieren wollte. Und jetzt wollen spanische Geschäftsleute aus Carballiño sogar 30.000 Euro für den Kraken bezahlen. Das ist mit Sicherheit der höchste Preis, der je für 500 Gramm Tintenfisch geboten wurde.
Wie die Bild Zeitung berichtete, soll er als Maskottchen auf einem Gastronomiefest für mehr Besucher sorgen und danach bis zu seinem Lebensende weiter Fußballergebnisse für die örtliche Toto-Gemeinschaft tippen.
Die Geschäftsleute schwören hoch und heilig, dass sie Paul nicht essen wollen. Das ist kaum zu glauben, schließlich ist das galizische Nationalgericht „Pulpo á feira“ – Gekochter Tintenfisch in Scheiben.
Das Sea-Life-Center in Oberhausen wird seinen Star wohl eher nicht verkaufen. Schließlich ist Paul mit seine 2 ½ Jahren schon ein alter Herr. Deshalb durfte er auch noch nicht einmal für zwei Wochen im Palma Aquarium Ferien machen.
Aus diesem Grund sind wohl auch die Hoffnungen der Organisatoren des Festes in Carballiño umsonst, Paul im August für einige Tage ausleihen zu dürfen.
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