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Sonntag, 17.10.2010

          

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Wer vergiftet die Geier?

Seit den achtziger Jahren sind auf Mallorca 25 Mönchsgeier vergiftet worden. Die Geierschutzorganisation bitte um Hilfe bei der Suche nach den Ursachen.

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Foto: Jens Klingebiel - Fotolia.com

25 tote Geier seit den achtziger Jahren - für den Geierschutz auf Mallorca ist jeder verlorene Vogel ein herber Rückschlag.  Auf der Insel leben derzeit etwa 120 der riesigen Vögel. 1982, als das Schutzprogramm für die Tiere gestartet wurde, waren gerade einmal 20 Mönchsgeier übrig.

Besonders tragisch ist, dass die Tiere nicht etwa durch Unfälle ums Leben kamen, sondern vergiftet wurden. In ganz Spanien waren es sogar 648, die seit den neunziger Jahren auf diese Weise ihr Leben verloren. Und das sind nur die, die gefunden wurden. Die „Fundación para la Conservación del Buitre Negro“ schätzt, dass auf eine entdeckte Vergiftung acht unentdeckte Todesfälle kommen.

Dabei sind eigentlich nicht die Geier das Ziel der Giftköder und eigentlich fressen sie sie auch nicht. Auf den Balearen ist es noch immer eine weit verbreitete Praxis, Gift auszulegen, um der vielen verwilderten Katzen und Hunde Herr zu werden.

Die Geier wiederum, von Natur aus Aasfresser, finden die titen Haustiere, nehmen das Gift mit ihrer Nahrung auf und sterben elendiglich daran. Aber nicht nur die Geier sind betroffen – auch andere Greifvögel fallen den Toxinen zum Opfer. Alleine in diesem Jahr wurden auf den Balearen 15 tote Milane gefunden.

Dabei ist das Auslegen der vergifteten Köder in ganz Spanien schon seit 15 Jahren verboten und sollte mit hohen Strafen belegt werden. Trotzdem gab es bisher nur ganze 12 Verurteilungen im ganze Land,  viel zu wenige um abschreckend zu wirken

Die „Fundación para la Conservación del Buitre Negro“ hat deshalb ein Projekt mit dem Namen SOS Veneno ins Leben gerufen. Zusammen mit allen 147 Tierärzten auf der Insel sollen Vergiftungsfälle aufgedeckt werden. Und zwar nicht erst wenn wieder ein Geier tot am Boden liegt. Bürger, die den Verdacht haben, dass ein Hund oder eine Katze vergiftet wurde, können bei der Nummer des Projekts anrufen. Das Tier wird dann untersucht, um herauszufinden, ob es wirklich Gift aufgenommen hatte.

Das Projekt SOS Veneno ist ein Pilotprojekt und soll auch auf andere Regionen ausgeweitet werden. Derzeit wird Informationsmaterial zusammengestellt, in dem dann jeder nachlesen kann, wie er sich im Falle eines Vergiftungsverdachtes zu verhalten hat.

Wenn Sie irgendwo ein totes oder krankes Tier finden oder noch weitere Fragen zu dem Projekt haben können Sie unter folgender Nummer anrufen:   900 713 182

Bitte fassen Sie aber ein gefundenes Tier auf gar keinen Fall an. Das verwendete Gift ist oft sehr stark und stellt eine Gefahr für Ihre Gesundheit dar. Auch wurden bereits Gerichtsverfahren eingestellt, weil das tote Tier berührt und so Beweise verfälscht wurden.

Mit seinen bis zu 2,95 Metern Flügelspannweite, einem Meter Länge und einem Gewicht von 7-12 Kilogramm ist der Mönchsgeier nach dem Bartgeier der zweitgrößte Vogel Europas. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Spanien über den Balkan, Vorderasien und Nordindien bis nach Südsibirien, Nordchina und in die Mongolei. Die Tiere werden erst mit fünf bis sechs Jahren geschlechtsreif und ziehen pro Jahr nur ein Küken auf. Durch die geringe Vermehrungsrate ist jeder tote Geier ein schwerer Verlust. Daher werden auch  Jungvögel aus anderen Regionen Europas nach Mallorca gebracht.  Nur mit den Anfang der 1980er Jahre verbliebenen 20 Tieren hätte sich der Bestand nicht so schnell erholen können. 

Auch genetisch wäre die geringe Anzahl an Tieren problematisch gewesen. Schutzprojekte auf dem gesamten Kontinent unterstützen sich daher mit großem Erfolg gegenseitig. Alleine in Spanien stieg die Zahl der Brutpaare von 200 Anfang der 1960er Jahre auf heute etwa 1150.



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