Mallorca bald ohne Mandelblüte?

PALMA DE MALLORCA/SPANIEN (25.08.2010): Die berühmte Mandelblüte Mallorcas lockt jährlich Millionen Besucher auf die Insel.  Wer weiß, wie lange noch, denn der Mandelanbau auf Mallorca scheint sich nicht mehr zu lohnen. Viele Bauern lassen dieses Jahr die Steinfrüchte einfach an den Bäumen hängen und verzichten darauf, sie zu ernten.

Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen fällt die Ernte wegen der Witterungsbedingungen im Februar und März dieses Jahres sowieso schlecht aus, zum anderen gibt es einen massiven Preisverfall. Schuld daran ist die übermächtige Konkurrenz aus Kalifornien, von wo aus  mittlerweile der Großteil des Weltmarktes bedient wird. Daher gibt es nicht mal einen festgesetzten Richtpreis, an dem sich die Bauern orientieren können. Viele verzichten gleich ganz auf die Ernte oder bieten die Mandeln zum Selbstpflücken an.

Nach Information von Bartomeu Martorell, Vorsitzender der landwirtschaftlichen Kooperative Pagesa in Inca herrscht unter den Bauern eine miserable Stimmung. „Vergangenes Jahr haben wir trotz der schlechten Ausbeute noch geerntet in der Hoffnung, dass sich der Preis erholt“, sagt Martorell. „Aber es wurde am Ende sogar noch schlimmer.“

Aufgrund dieser Erfahrungen verzichten viele Anbauer dieses Jahr ganz darauf.“ Und diejenigen, die doch ernten, machten dies maschinell. Mit der Hand sei es vollkommen unwirtschaftlich, da die investierten Arbeitsstunden sieben Mal höher lägen als der Preis der Mandeln, sagt Martorell.

Andere Bauern sehen die Situation weniger pessimistisch. „Wie es scheint, sind die Mandeln dieses Jahr etwas fruchtiger als sonst“, sagt Eduardo Cerdà von der Kooperative „Fruits Secs“ (Trockenfrüchte) aus Binissalem. Aber auch Cerdà räumt ein, dass es in einigen Gebieten Mallorcas kaum Früchte an den Bäumen gibt.

Dafür wiederum ist die regenreiche Periode im Februar und März verantwortlich, in der die Mandeln in voller Blüte stehen. Dazu kam noch eine Frostperiode wie etwa am 14. Februar. Dies alles sorgte dafür, dass viele Blüten keine Früchte bilden konnten.  Oder, wie Josep Cantarell, Bauer aus Sencelles, sagt: Der Mandelbaum ist ein Baum, der von der Bestäubung durch Bienen und andere Insekten abhängt. Und bei schlechtem Wettter fliegen die Bienen nicht aus. Nach Schätzung von Bartomeu Martorell wurden so in diesem Jahr nur rund 10 Prozent der Blüten befruchtet.

Generell verzeichnet die mallorquinische Landwirtschaft dieses Jahr eines ihrer schlechtesten Ernteergebnisse in der jüngeren Geschichte. Am stärksten betroffen sind neben den Mandeln Getreide und Kartoffeln. Dafür sorgten nicht nur die Wetterkapriolen, sondern auch die Wirtschaftskrise und der Anstieg der Benzinpreis. Das Geschäft mit Kartoffeln ging so um 19 Prozent zurück, während die Preise im Vergleich zu 2009 um 21 Prozent stiegen. Die Getreideproduktion ging gar um 36,5 Prozent zurück.

Was die Mandeln betrifft, wird dies auch Auswirkungen auf die ganze Insel haben. Die meisten mallorquinischen Mandeln werden in den heimischen Bäckereien verwendet. Nicht ohne Grund, denn die bittersüßen Früchte gelten als besonders aromatisch, „viel intensiver als die kalifornischen“, sagt Josep Magraner, Geschäftsführer der Bäcker- und Konditorvereinigung der Balearen.


25.08.10 07:51

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