Ein Weltmeister made in Mallorca

PALMA DE MALLORCA  / SPANIEN (12.10.2010): Der Gewinn der Weltmeisterschaft in der Königsklasse des Motorradrennsports durch Jorge Lorenzo hat auf Mallorca große Begeisterung ausgelöst. Während zuvor immer die sportlichen Erfolge des 23-Jährigen im Mittelpunkt des Interesses standen, richten sich nun die Blicke auch auf den persönlichen Hintergrund und die Geschichte des Ausnahmesportlers aus Palma.

Ähnlich wie bei Tennis-Star Rafael Nadal gibt es auch bei Lorenzo eine starke Bindung an Mallorca und die Familie. So widmete der frischgebackene Weltmeister den Titel seiner Heimat und seinem Vater Chicho Lorenzo , der in Palma eine Fahrschule für junge Rennfahrer-Aspiranten unterhält. Dieser habe ihm schon früh die Leidenschaft für Motorradrennen eingeimpft.

Wen wundert´s, dass während des Rennens in Sepang die ganze Familie das Rennen in Malaysia verfolgte. Mutter María Guerrero und ihre Angehörigen stiegen vor lauter Begeisterung am Sonntag in den Schildkrötenbrunnen, wo immer wieder Siegesfeiern nach großen sportlichen Erfolgen stattfinden.Wer aber ist dieser Jorge Lorenzo?

Geboren wurde er am 4. Mai 1987 in Palma. Bereits drei Jahre später bestritt er sein erstes Minicross-Rennen und wurde von 1993 bis 1995 Minicross-Meister der Balearen. Weitere Erfolge stellten sich fast jährlich ein. Im Jahr 2000  etwa startete er bereits bei der spanischen 125 Kubik-Meisterschaft und 2002 wurde er 21. der  Weltmeisterschaft in dieser Klasse – mit gerade mal 15 Jahren.

Bereits ein Jahr später wurde er Zwölfer der WM, 2004 Vierter, bevor er 2005 auf die nächsthöhere 250 Kubik-Klasse umstieg und Fünfter wurde. 2006 holte er dann die Weltmeisterschaft, die er in den beiden Folgejahren verteidigte. Schließlich wechselte Lorenzo erneut die Kategorie und stieg in der Königsklasse des Motorradrennsports, der MotoGP, in den Sattel.

Hier traf er auch auf einen Fahrer, der lange Zeit sein größter Rivale werden sollte: den Italiener Valentino Rossi.  2009 wurde Lorenzo bereits Vizeweltmeister hinter Rossi, bevor er dieses Jahr seinen alten Kindheitstraum wahrmachte und sich selbst die Krone des besten Motorradrennfahrers der Welt aufsetzen konnte.