Mallorcas dunkle Vergangenheit

Mallorca war nicht immer die sonnige Ferieninsel, die sie heute ist.

Ab 1936 wütete auch hier der spanische Bürgerkrieg, in dem die Putschisten unter General Francisco Franco die demokratisch gewählte republikanische Regierung bekämpften.

Der Krieg endete 1939 mit einem Sieg Francos. Es folgte die Franco-Diktatur, die bis 1975 dauerte.

In dieser Zeit geschahen grausame Verbrechen, deren Überbleibsel noch heute auf der Insel zu finden sind.

Insgesamt weiß man derzeit von 32 Massengräbern, die über 24 Gemeinden der Insel verteilt sind. Bis heute gelten 1.400 Menschen aus der Zeit zwischen 1936 und 1975 als vermisst. Wie viele von ihnen in den Massengräbern liegen, weiß bisher niemand.

Im November hat die Regierung eine Vereinbarung mit dem Verein für mallorquinische Geschichte getroffen, dass in den folgenden 18 Monaten alle Gräber gefunden und kartiert werden – auch mit dem Gedanken, die dort Verscharrten später vielleicht  zu exhumieren und würdevoll zu bestatten. Dafür hat die Regierung 36.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Von den 32  bekannten Gräbern sind erst 23 durch Untersuchungen bestätigt, für den Rest steht die Erforschung noch aus.

Besonders viele finden sich auf dem Gemeindegebiet von Manacor. Alleine dort liegen fünf Massengräber auf den Friedhöfen von Les Fogueres, Sa Coma und Son Carrio, ein weiteres findet sich in der Nähe des Friedhofes von Son Coletes.


Aber auch in Alaró, Algaida, Bunyola, Calvià, Palma, Selva, Sencelles, Montuïri, Porreres, Petra und Son Servera, sowie bei Cas Concos (Felanitx), Moll Vell de Palma, Deià, Son Bauló, Llucmajor, Santanyí und bei Porreres liegen weitere Gräber, viele neben oder auf den Friedhöfen, einige aber auch in Brunnen am Fuß der Klippen.



Ein ganzes Team von Forschen und Historikern versucht anhand schon gesammelter Daten die genaue Lage der Gräber herauszufinden und zu kartieren. Dann werden die Gräber untersucht und einem genauen Zeitraum zugeordnet  Schließlich wird versucht anhand der Informationen über die Vermissten den Toten wieder einen Namen zu geben.


Acht der Massengräber sind bereits so weit erforscht, das die Untersuchungen innerhalb der nächsten acht Monate abgeschlossen werden können. Dann soll entschieden werden was mit den Toten geschieht.


„Es ist für die Angehörigen wichtig, einen Ort zum trauern zu haben“, sagte Balearenpräsident Francesc Antich in einer Ansprache.


Er forderte auch die Bevölkerung auf, alle Informationen über weitere Gräber oder aber auch über den Verbleib einzelner Menschen an den Geschichtsverein weiterzugeben, um die Wahrheit möglichst lückenlos ans Licht zu bringen.


Auch auf Menorca, Ibiza und Formentera sind ähnliche Projekte in Planung - die Baelaren beginnen damit, ein dunkles Kapitel ihrer jüngeren Geschichte aufzuarbeiten.


12.11.10 04:12

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