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Samstag, 31.07.2010

          

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Weiße Haie vor Mallorcas Küste

Im Dezember 1975 startete der Film „Der weiße Hai“ und löste weltweit Angst vor dem gefürchteten Monster aus. Der Film spielt in Amity, einem fiktiven Seebad in den Vereinigten Staaten. Was die wenigsten wissen: Der weiße Hai schwimmt auch vor Mallorca.

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Foto: Kevin Browne - Fotolia.com

Dass es im Meer Haie gibt, ist eigentlich selbstverständlich. Aber kaum ein Urlauber denkt daran, wenn er in die „Badewanne“ Mittelmeer steigt. Und es gibt auch keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Denn obwohl es dort 49 Haiarten gibt, 15 davon für den Menschen potenziell gefährlich, kommt es äußerst selten zu Unfällen - gefährdet sind vor allem die Haie.

1976, auf dem Höhepunkt der „Der weiße Hai“-Hysterie, wurde der letzte weiße Hai vor Mallorca von Fischern aus dem Wasser gezogen. Was den übervorsichtigen Touristen freut, ist für Naturschützer ein Alarmzeichen, denn diese Art ist weltweit stark bedroht.

Dass es ihn gelegentlich dennoch in den Gewässern um Mallorca gibt, steht außer Frage. Männliche weiße Haie wandern durch den gesamten Mittelmeerraum, die Weibchen sind standorttreu und halten sich bevorzugt an den Kontinental- und Inselhängen von der Wasseroberfläche  bis zu einer Tiefe von 1000 Metern auf. Bis heute werden an den Stränden der Balearen tote Wale und Delfine angeschwemmt, die die typischen Bissspuren aufweisen.

Wer nun doch die Bilder aus dem Spielberg-Film im Kopf hat, sei beruhigt: Was die Häufigkeit von Haiangriffen im Mittelmeerraum betrifft, fällt nur eines auf: wie selten sie sind.

Seit 1907 wurden in den spanischen Gewässern fünf Menschen von Haien verletzt, der letzte Unfall ereignete sich 1993 an der Costa Blanca, als ein Schwimmer etwa 200 Meter vom Strand entfernt am Fuß verletzt wurde. Nur ein Angriff ging dabei auf das Konto eines weißen Haies. Getötet wurde niemand.

Also kein Grund zur Panik an Mallorcas Stränden.

Im Meer spitzt sich die Lage der Haie allerdings dramatisch zu.  Durch die Überfischung wird den Tieren die Nahrungsgrundlage entzogen. Weiße Haie jagen bevorzugt Thunfische. Doch auch diese sind stark gefährdet, die Fangquoten werden von Jahr zu Jahr reduziert, um den Bestand zu erhalten.

Auch pflanzt sich der weiße Hai, wie viele andere Haiarten auch, nur sehr langsam fort. Die Weibchen werden erst mit zwölf bis 14 Jahren geschlechtsreif und bekommen nur alle zwei bis drei Jahre bis zu sieben Junge. Da davon nur sehr wenige überhaupt erwachsen werden, ist es fraglich, ob sich der Bestand überhaupt noch erholen kann, und das nicht nur im Mittelmeer, sondern weltweit.

Und auch den anderen Haien rund um die Inseln geht es nicht besser.

Mehr als die Hälfte der in den balearischen Gewässern vorkommenden Arten sind in Gefahr. Damit geht das Mittelmeer als trauriges Beispiel voran. Nirgendwo auf der Welt ist die Lage so dramatisch wie hier. Haie wurden in den Anrainerstatten traditionell schon immer gefangen und verzehrt. Seit jedoch die Bestände anderer wirtschaftlich wichtiger Fischarten stark zurückgegangen sind, werden verstärkt Haie kommerziell gejagt. Und nicht nur dass, jährlich sterben weltweit bis zu 70 Millionen Haie als Beifang.

Im Mittelmeer vom Aussterben bedroht sind: der Engelhai, der Langnasen-Dornhai, der Hundshai und der Weiße Hai.

Als bedroht gelten unter anderem der Fuchshai, der Riesenhai, der Kurzflossen-Mako und der Stumpfnasen-Sechskiemerhai, der Hammerhai und die Meersau.

Bei vielen Arten ist der Grad der Gefährdung nicht bekannt, da nur wenig Forschung auf diesem Gebiet betrieben wird.

Die Mär vom allesverschlingenden Monster ist indes immer noch weit verbreitet. Wird in der Nähe einer Touristenhochburg ein Hai gesichtet, ist die Aufregung groß. Ein Beispiel aus dem vorigen Jahr zeigt, wie panisch immer noch auf den Meeresbewohner reagiert wird: Im September sperrte die Polizei drei Badestrände, weil südlich von Barcelona ein Hai unweit des Strandes seine Runden drehte.

Haie sind eben keine Sympathieträger. Trotzdem ist es wichtig, sie zu schützen. Die großen Räuber übernehmen im Meer die Aufgabe, die an Land Löwen oder Wölfen zukommt. Sie töten vor allem schwache oder kranke Tiere und halten so den Bestand gesund. Ohne die ökologisch wichtige Kontrolle durch die Haie ist die gesamte Meeresfauna gefährdet.

Fangquoten und Schutzgebiete sind dabei ein Sache, doch auch jeder Einzelne kann helfen. Zum einen sollte man keine Hai-Produkte kaufen, die oft unter irreführenden Namen wie Schillerlocken, Kalbsfisch, Seeaal, Seestör, Karbonadenfisch, Speckfisch, Königsaal oder Steinlachs im Handel sind.

Beim Fischkauf garantiert das Logo des Marine-Stewardship-Councils (MSC), dass der Fisch garantiert umweltverträglich gefangen wurde und keine Haie, aber auch Delfine, Schildkröten und Seevögel, als Beifang ihr Leben lassen mussten.

Bei den meisten Sichtungen um die Balearen herum handelt es sich übrigens um den Riesenhai. Der bis zu zehn Meter lange Gigant kommt immer wieder in die Nähe der Küsten, um dort Plankton aus dem Wasser zu filtern. Wenn man ihm nicht zu nahe kommt, ist er für den Menschen völlig harmlos, wird er bedrängt, wehrt er sich mit Schlägen seiner kräftigen Schwanzflosse. Aufgrund seiner Größe kann das unangenehm werden. Auch wenn sich sein Bestand in den letzten Jahren im Mittelmeer zu erholen scheint, gehört er doch noch zu den bedrohten Arten. Die Regierung der Balearen überlegt nun, besondere Schutzgebiete auszuweisen.

Ein Schritt in die richtige Richtung.



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